Die Grenze seiner Liebe ist, dass sie keine hat.
Thérèse von Lisieux (1873-1897)
Konvent in Marienthal
Marienthal ist einer von vielen Orten auf der Welt, an denen Karmeliter „in der Fußspur Jesu Christi" (Prolog der Ordensregel) als brüderliche Gemeinschaft das Angesicht Gottes in der Welt suchen.
Nachdem die Augustiner-Eremiten das Kloster 1806 verlassen mussten, wurde nach genau 180 Jahren, 1986, die klösterliche Tradition von den Karmelitern der Niederdeutschen Ordensprovinz wieder aufgenommen. Heute leben drei Brüder in Marienthal.
Stehen vor Gott
Das „Stehen vor Gott" im Gebet richtet unseren Blick auch auf die Menschen. Wir möchten ihre Freuden und Ängste mit ihnen teilen und sie zu einem tieferen Glauben an Gott und zu mehr Menschsein ermutigen. Im Zuhören und im miteinander sprechen wollen wir das Gute und Lebensfördernde, das Göttliche im Menschen und in seinen vielfältigen Beziehungen, zur Sprache bringen. Dies geschieht konkret in der uns vom Bischof anvertrauten Pfarrgemeinde Marienthal, in Geistlicher Begleitung (Einzelexerzitien), Kirchenführungen und bei der gemeinsam verrichteten Arbeit in Haus und Garten.
Das Gebet
Das Gebet - gleichsam der „natürliche Atem" des Karmelordens - suchen wir in der Feier der Liturgie und im persönlichen Gebet zu verwirklichen. Dabei bildet die tägliche Eucharistiefeier den Höhepunkt. Daneben kommen wir viermal am Tag in der Klosterkirche zusammen zum Chorgebet. Zu diesem öffentlichen Stundengebet der Kirche und der Eucharistiefeier laden wir alle Interessierten ein.
Unter dem Schutz von Titus Brandsma
Wir haben unseren Konvent unter den Schutz des seligen Karmeliters Titus Brandsma (Märtyrer, 1942 im KZ Dachau ermordet) gestellt. Unser Anliegen finden wir in seinem Leben verwirklicht und in seinen Worten zum Ausdruck gebracht:
„Wir Karmeliter sind nicht dazu berufen, im öffentlichen Leben großartige, auffallende und lebhaft besprochene Dinge zu tun. Das wäre gegen die Einfachheit, die wir praktizieren wollen. Aber es ist doch unsere Pflicht, die gewohnten Dinge in großartiger Weise zu tun. Das heißt: mit einer lauteren Absicht und dem Einsatz unserer ganzen Persönlichkeit. Wir verlangen nicht, vorne zu stehen und bejubelt zu werden wegen unserer Leistungen, von denen die Menschen der Welt eine hohe Meinung zu haben pflegen. Wir möchten nur auffallen durch unsere Einfachheit und unsere Aufrichtigkeit".